„Ein dokumentarisches Pendant zu Boyhood.“ (Filmdienst)
Der 16-jährige Kalle streift durch eine Brachlandschaft in Berlin. Er bereut eine folgenschwere Tat, die sein Leben verändern wird. „Ich weiß nicht, wie’s angefangen hat, die ganze Geschichte mit mir”.
Kalle mit 10. Nachts allein im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutproben auf den Fernwärme-Rohren der Stadt. Freundschaften und Hochzeiten. Verhandlung, Verurteilung, Knast. Die Welt draußen dreht sich weiter. Opa wünscht sich die DDR zurück. Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. Die Polizistin wacht über ihr Revier. Für Kalle beginnt nach dem Gefängnis eine atemlose Odyssee zurück zu sich.
KALLE KOSMONAUT porträtiert eindrucksvoll über 10 Jahre hinweg das Leben des jungen Kalle und zeigt, wie soziale Ungleichheit eine Biografie bestimmen kann. Eine radikal ehrliche und gleichzeitig poetische Reflexion über Liebe, Familie, Schicksal und Schuld – getragen von der Hoffnung, dass am Ende ein besseres Leben möglich ist.
„Eine schöne Langzeitdoku. Warmherzig, realitätsnah und klischeefrei.“ (Goethe-Institut)
18,90€
München | Mi. 18.01.2023 | 18:30 Uhr | Monopol in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth
in der Reihe MittDOKs
Köln | Di. 24.01.2023 | 19 Uhr | Cinenova in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle und Alireza Darvish (Animation)
Berlin | Mi. 25.01.2023 | 20 Uhr | Kulturbrauerei in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
in der Reihe „Der Schöne Mittwoch“ in Kooperation mit radioeins
Hamburg | Do. 26.01.2023 | 19 Uhr | Zeise in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
Marburg | Fr. 27.01.2023 | 18:30 Uhr | Capitol in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
Würzburg | Sa. 28.01.2023 | 19:45 | Central im Bürgerbräu in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
im Rahmen des Internationalen Filmwochenendes Würzburg
Berlin | So. 29.01.2023 | 17 Uhr | Moviemento in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
Berlin | So. 29.01.2023 | 19:30 Uhr | CineStar Hellersdorf in Anwesenheit der Filmemacher:innen Tine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
Potsdam | Mo. 30.01.2023 | 19 Uhr | Thalia Programm Kino in Anwesenheit der Filmemacher:innenTine Kugler und Günther Kurth sowie Protagonist Kalle
Immenstadt | So. 12.2.2023 | 19 Uhr | Union-Filmtheater in Anwesenheit der Filmemacher:innenTine Kugler und Günther Kurth
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"Eine dokumentarische Zeitreise....Kalle Kosmonaut beobachtet und berührt ohne Vorurteile und voller Empathie für seinen Protagonisten und seine Suche nach einer Bestimmung."
"Anhand eines Einzelschicksals demonstriert KALLE KOSMONAUT wie sehr die soziale Herkunft eine Biografie bestimmt und dass es mit der vielbeschworenen Chancengleichheit in der Allee der Kosmonauten nicht weit her ist [...] KALLE KOSMONAUT ist ein dokumentarisches Pendant zu BOYHOOD von Richard Linklater, mit dem feinen Unterschied, dass man Kalles Werdegang nicht fiktiv beeinflussen kann."
"Eine intensive Milieustudie (...) äußerst facettenreich (...) voller Erkenntnisse, ohne jemals in den Erklärmodus zu geraten oder Werturteile zu fällen. (...) Es ist weder eine distanzierte noch eine voyeuristisch-aufdringliche Haltung, die das Werk einnimmt – sondern eine durch und durch einfühlsame."
"Bewegende Langzeitbeobachtung, einfallsreich gemacht." 5 von 5 Punkten *****
"Dieser beeindruckende Film bleibt fast ausschließlich bei Kalle. (...) So kann man intensiv nachvollziehen, wie sich ein junger Mensch entwickelt, dem Gewalt nicht fremd ist. Zwischen den Interviews stehen ergreifende Animationen von Alireza Darvish, die das Wissen emotionalisieren und aus dem vorwitzigen Raben einen gefährlichen Drachen werden lassen."
"Ein faszinierendes Langzeitporträt eines deklassierten Jugendlichen in Berlin. Einfühlsam wie authentisch zeigen die beiden Münchner Filmemacher*innen Kalle sowie dessen sozial brenzlige “Hood” als dokumentarische “Boyhood”-Variation der eindringlichsten Art."
"Die dokumentarische Langzeitbeobachtung zeigt eine verletzliche Seele, um die sich allmählich ein immer härterer Panzer schließt, irgendwann fängt der Junge an, das "ch" als "sch" auszusprechen und zu rappen. In diese Welt taucht der Film ein, ohne Ghettoromantik, neugierig auf den Menschen, der es spürbar genießt, diesen Raum zu haben - dass jemand ihm zuhört. Was ziemlich rührend und toll ist."
„Eine schöne Langzeitdoku. Warmherzig, realitätsnah und klischeefrei.“
„Kalle Kosmonaut zeigt nicht den typischen, erfolgreichen Hauptcharakter, sondern eine unfaire, miserable Welt. An diesem Film sieht man, dass das Leben Höhen und Tiefen hat. Obwohl man nicht aus solchen Verhältnissen stammt, kann man sich trotzdem gut in Kalles Lage versetzen. Kalle war sehr offen und hat kein Blatt vor den Mund genommen und von seinem Leben erzählt. Man merkt die Entwicklung von Kalle im Laufe des Films und die harte Arbeit, die die Produzenten zehn Jahre in den Film gesteckt haben. Nach dem Film denkt man noch lange darüber nach, da er sehr tiefgründig und bewegend ist. Der Film zeigt, dass kein Mensch sich aussucht, böse zu sein. Wir wünschen uns, dass die „Rakete“ dabei hilft, dass viele Leute den Film sehen.“
"Empathisch, poetisch & humorvoll"
"Boyhood trifft Sozialrealismus."
"Kalle Kosmonaut ist dieses Jahr mein liebster Berlinale Film"
"Ein starker Dokumentarfilm, der berührt und nachdenklich macht"
"Mit großer Anteilnahme und grenzenlosem Respekt"
"Kühn, fesselnd, bewegend"
Dass Schule in keiner Sekunde vorkommt, macht den Vorstadtkosmos von Kalle Kosmonaut auch zum Gegenentwurf zu Herr Bachmann und seine Klasse. Doch beide dokumentarischen Modelle können gut miteinander koexistieren. Im Kontext aktueller Debatten jedenfalls zeigt der anteilnehmende aber nicht wertende Film auch, wie wenig die Konflikte deklassierter junger Männer mit ihrem Migrationsstatus zu tun haben.
Der fast schon ethnographische Stil der Dokumentation, in Verbindung mit kunstvoll gestalteten Comic-Passagen, rückt sehr nah an die Gefühlswelt des Jungen heran, zeigt ohne Wertung oder Klischees ein Leben zwischen Freundschaften, erster Liebe, Ausflügen in die Natur, Familie, Hip-Hop, aber auch Drogen, Gewalttaten, schließlich mehreren Jahren Knast, Schulden – und immer wieder den Wunsch nach Ausbruch aus dem Sog der Hochhaussiedlung.
KALLE KOSMONAUT - eine warmherzige, poetische Dokumentation mit Grafik-Novel-Elementen.
Kalle Kosmonaut“ begleitet seinen Protagonisten über zehn Jahre hinweg, vom Schlüsselkind zum jungen Erwachsenen. Das Ergebnis ist ein starkes und berührendes Porträt eines Einzelmenschen und zugleich auch das Bild seines Umfeldes, das ihn geprägt hat. Das ist interessant, verzichtet auf ärgerlichen Voyeurismus und hat dabei einiges über das Leben zu verraten.
Zusammen mit den Animationen, Kalles eigener Musik, den Kompositionen von Philip Bradatsch, einfühlsamen Interviews und teilweise peppiger Aufmachung ist es eine handwerklich gelungene Dokumentation. Mehr noch: Das Schicksal des jungen Mannes geht unter die Haut, man fiebert mit ihm, wünscht, träumt, hofft, dass sich für ihn alles zum Guten wenden möge.
Eindrücklich und ohne Wertungen schildert der Film den Lebensweg des Mannes und findet stets die passende Musik. Auch Kalle packt seine Gedanken in expressiven und poetischen Sprechgesang: „Ich bin auf meiner Reise still und leise, dreh meine Kreise ganz alleine.
Für ihren Dokumentarfilm "Kalle Kosmonaut" haben Tine Kugler und Günther Kurth Kalle über zehn Jahre mit der Kamera begleitet. Er gibt bereitwillig Einblicke in sein Leben und bleibt trotz aller Wendungen immer Sympathieträger. Das ungeschönte, trotzdem humorvolle Porträt lässt hinter der harten Plattenbau-Tristesse Hoffnung schimmern.
Das Großartige an dem Film ist, dass die beiden Regisseur:innen dem Leben seinen Raum geben. Dabei entsteht die Geschichte von der verzweifelten Suche nach einem Platz, die Geschichte von Träumen, die gleichzeitig immer wieder zerspringen in impulsiven Momenten. Das Glück für den Film ist, dass Kalle das alles reflektiert und auch formulieren kann, Verantwortung übernimmt für sein Handeln. 5 Sternen *****
Dieser Film ist eine sensible, vorurteilsbefreite, zugewandte Sozialstudie, aber er ist auch mehr als das, denn er führt einem am Beispiel von Kalle vor Augen, wie man selbst eingespannt ist in die Geschichte des eigenen Lebens, wie begrenzt der freie Wille ist – und wie ungerecht verteilt die sozialen Startbedingungen sind.
Mitreißend (...) „Kalle Kosmonaut“ ist ein Film, der einen nicht loslässt (...) ein ganz besonderes Dokument und ein Projekt, von dem man sich nur wünschen kann, dass es weitergeführt wird.Weitere Pressestimmen
FSK | 12 |
Laufzeit | 99 Min. |
Produktionsjahr | 2022 |
Sprache | Deutsch |
Untertitel | Englisch |
Buch, Regie, Montage | Tine Kugler, Günther Kurth |
Kamera | Günther Kurth |
Animation | Alireza Darvish |
Compositing | Saeyun Jung |
Musik | Philip Bradatsch |
Original-Ton | Patrick Veigel, Nikolas Muhe, Tine Kugler |
Sound Design | Johann Meis |
Mischung | Marcel Fink |
Grading | Anis Fedaoui |
Redaktion | Jörg Schneider, Lucas Schmidt |
Produzent*innen | Tine Kugler, Günther Kurth |
Co-Produktion | ZDF / Das kleine Fernsehspiel |
Voraussetzung ist der Erwerb einer Vorführlizenz. Diese benötigen Sie sowohl für Veranstaltungen im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Dazu gehören beispielsweise Aufführungen unter Vereinsmitgliedern, in Seminaren oder im Unterricht, in Unternehmen, unter Freund:innen usw. Wir beraten Sie gerne und stellen wenn möglich Kontakt zu den Filmemacher:innen her!