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Film Kaufen!Eymen, Eray, Gustaf, Max und Svea sind grundverschieden: Vom Alter, ihrem sozialen Umfeld, ihrem Glauben und ihren Interessen. Was sie gemeinsam haben, ist eine besondere Stellung innerhalb ihres Familiengefüges. Als Geschwister von lebensverkürzt erkrankten oder behinderten Kindern müssen sie sich bereits deutlich früher als ihre Altersgenossen mit Themen wie Verantwortung, Verzicht und Verlust auseinandersetzen. Ihre Realität unterscheidet sich grundlegend von der anderer Kinder und Jugendlicher in Deutschland. Leise beobachtend und mit großem Respekt vor allen Familienmitgliedern nähert sicher der Film den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Geschwisterkinder an und führt in ihren Alltag ein. Ein Alltag, der den meisten Menschen verborgen bleibt, selbst wenn ca. 4 Millionen Menschen im Land einen Bruder oder eine Schwester haben, die chronisch oder lebensverkürzt erkrankt oder behindert ist. Der Rückzug der betroffenen Familien ins Private sowie die gesellschaftliche Verdrängung und Tabuisierung von Krankheit und Tod – ganz speziell wenn es um Kinder geht – tragen ihren Teil dazu bei, dass die Lebenserfahrungen, die Probleme, aber auch die besonderen Kompetenzen der Geschwister noch immer kaum öffentlich wahrgenommen werden.
18,99€ – 69,00€
Fazit: Bewegende und mit einem hohem Maß Feingefühl realisierter, zutiefst menschlicher Film über starke, bewundernswerte Familien.
In einer besonders schwierigen Situation befinden sich die Geschwister von behinderten Kindern, die aus nachvollziehbaren, aber dennoch schmerzhaften Gründen etwas im Schatten stehen. Um sie geht es in Frauke Lodders Dokumentation „Unzertrennlich“, die mit großer Behutsamkeit beobachtet und dadurch allen Seiten gerecht wird.
Eine Dokumentation, die überzeugend zeigt, dass Inklusion bereits in der Familie beginnt.
Frauke Lodders Dokumentarfilm lässt diejenigen zu Wort kommen, die in Familien mit schwerkranken und behinderten Kindern oft um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen müssen: die gesunden Geschwister. In leisen, berührenden Nahaufnahmen werden sie hier einmal zu den Hauptpersonen.
Wie die Bilder ist auch die Musik nie manipulativ,, verstärkt nicht die Emotionen, sondern vermittelt eine leise Gelassenheit. ... Da wirkt nichts forciert undgerade weil die Kamerarbeit so zurückhaltend ist, kommt man den Menschen in diesem Film sehr nah, ohne dass er jemals voyeuristisch wirken würde.
Gezeigt werden vier Familien, Eltern, gesunde, behinderte oder schwerkranke Geschwister. In ihrem Spiegel wird deutlich, welche Anstrengung, aber auch welche Tiefe, Freude und Innigkeit dieses Leben beinhaltet. Eindringlich.
Gerade die Offenheit, mit der alle Beteiligten ihre Sicht der Dinge wiedergeben können, ist eine der vielen Stärken von Unzertrennlich: Offenbar ist es während des Drehs immer gelungen, Gesprächssituationen zu schaffen, in denen nichts von dem Erzählten nach Vorwurf und nichts nach Rechtfertigung klingt. Diese unverkrampfte Abwesenheit von Bewertung stellt nebeneinander, was sich schlussendlich ergänzt. So wird unter anderem Platz geschaffen für erfrischenden Pragmatismus, unerwarteten Humor und unpathetische Warmherzigkeit. Die bemerkenswert gut strukturierten Einblicke in vier Familien ... ergeben ein komplexes Themenmosaik von gesellschaftlich hoher Relevanz. Man sollte sich auf keinen Fall von dem etwas umständlichen, indes korrekten Slogan von Unzertrennlich – »Leben mit behinderten und lebensverkürzt erkrankten Geschwistern« abschrecken lassen, denn es ist ein Film, der hierzulande längst überfällig ist angesichts der vier Millionen Menschen in Deutschland, die jeweils ein schwerkrankes und/oder behindertes Geschwister haben.
Der Film „Unzertrennlich“ zeigt die Licht- und Schattenseiten des Lebens mit behinderten Geschwistern. Die glücklichen Momente, wenn so etwas wie normaler Alltag möglich ist, aber auch die ständige Ausnahmesituation, an der viele Ehen zerbrechen.
Es ist ein sensibler, authentischer Dokumentarfilm, der indirekt dazu auffordert, froh über die eigene Gesundheit und die der eigenen Familie zu sein, der aber auch dazu anregen könnte, an von einem Unglück betroffene Familien zu denken und ihnen vielleicht sogar in irgendeiner Form zu Hilfe zu kommen.
Es ist die große Stärke von Lodders Film, auch solchen Gedanken Raum zu geben, die ganze Komplexität dieser für alle Beteiligten schwierigen Situation differenziert darzustellen, ohne einer Seite Vorwürfe zu machen oder gar Versäumnisse zu unterstellen. Zumindest die Protagonisten in ihrem Film scheinen an ihrer besonderen Situation sogar gewachsen zu sein, was wohl nicht automatisch zu erwarten, möglicherweise aber auch keine Ausnahme ist.
In ruhigen Sequenzen dokumentiert der Film intime Alltagssituationen der jeweiligen Familien, lässt Kinder wie Eltern aber auch einzeln oder gemeinsam in Interviews zu Wort kommen. Wobei es mitunter durchaus humorvoll zugeht. Die größtenteils thematisch geordneten Sequenzen werden in unaufgeregter Parallelmontage miteinander verbunden und weder durch Musik noch durch andere Effekte künstlich emotionalisiert. Ein souverän gemachter Film über Kinder, die bei ihrem Aufwachsen auf ein Stück Unbeschwertheit verzichten müssen.
Auch Schnitte verwendet der Film zurückhaltend. Auf diese Weise entstehenlange Plansequenzen, die den natürlichen Momenten innerhalb der Familien folgen. Ebenso sparsam setzt die Regisseurin Musik als Untermalung für emotionale Szenen ein. Durch diese Reduzierungen erschafft die Dokumentation eine dichte Atmosphäre, die trotz des schwierigen Themas nur selten bedrückend wirkt.
Herausgekommen ist ein leiser Film, der an keiner Stelle anklagend oder voyeuristisch ist. Im Gegenteil: Alle Beteiligten haben ausreichend Raum, ihre mitunter schwierige Situation von allen Seiten zu beleuchten.
UNZERTRENNLICH« ist ein Dokumentarfilm, der, abgesehen von den Interviewpassagen natürlich, eher zurückhaltend beobachtet, der vielleicht keine neuen Erkenntnisse liefert, dessen Kamera aber unaufdringlich bei ihren Protagonisten bleibt. Und es gehört zu seinen Stärken, dass er nicht nur die Auseinandersetzung mit den Geschwistern einfängt, sondern sich auch für ihren Alltag und ihr Leben jenseits des Konflikts, für ihr Miteinander interessiert
Getragen wird der Film durchgehend von starken, gefühlvollen Bildern, die auch ganz für sich allein facettenreich erzählen: Davon, sich Raum zu schaffen, gemeinsam oder alleine, sei es im Kinderhospiz, beim Verlassen des alten Zuhauses, beim Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt, wunderbar erfasst von der Kamera von Timo Schwarz und Fabian Schmalenbach.Weitere Pressestimmen
Laufzeit | 90 Min. |
Produktionsjahr | 2018 |
FSK | 0 |
Kinostart | 17.01.2019 |
DVD/VOD-Start | 28.06.2019 |
Bildformat | 16:9 |
Sprache | Deutsch |
Bonus | Deleted Scenes, 24 min |
Barrierefrei | Greta & Starks |
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Regie | Frauke Lodders |
Produktion | Kinescope Film GmbH (Matthias Greving, Mike Beilfuß), Frauke Lodders und Soundbase Studios GmbH |
Kamera | Timo Schwarz, Fabian Schmalenbach |
Ton | Fabian Schmalenbach |
Schnitt | Kirsten Ottersdorf |
Förderer | Hessen Film und Medien, Deutscher Filmförderfonds, nordmedia |
Voraussetzung ist der Erwerb einer Vorführlizenz. Diese benötigen Sie sowohl für Veranstaltungen im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Dazu gehören beispielsweise Aufführungen unter Vereinsmitgliedern, in Seminaren oder im Unterricht, in Unternehmen, unter Freund:innen usw. Wir beraten Sie gerne und stellen wenn möglich Kontakt zu den Filmemacher:innen her!