Krisen, Glücksmomente, Zweifel, Sex – irgendwo zwischen Dokumentar- und Spielfilm begleitet „easy love“ sieben Frauen und Männer in ihrem Ringen um Liebe.
Zwischen 25 und 45 sind sie Teil der „Generation Y“: kreativ, egozentrisch, hedonistisch. Des eigenen Glückes Schmied zu sein, bedeutet Lust und Last zugleich. Individualismus und Ungebundenheit kann auch Einsamkeit und Desillusion bedeuten. Doch die Abenteuerlust und Suche nach Selbstverwirklichung ist ungebrochen. Ihr Begehren führt sie oft auf Irrwege, manchmal zum Therapeuten, aber auch zur großen Liebe.
KONZEPT
Die Protagonist*innen des Films sind Laien, deren reale persönliche Situation die Ausgangsbasis für die Filmhandlung liefert. Mit ihnen als Koautor*innen wurden Figuren und Konstellationen entwickelt, die sich weitgehend mit ihrer Lebensrealität decken, aber durch Zuspitzung, Verdichtung und Imagination darüber hinausgehen. Die weiterführende Handlung entstand während der Dreharbeiten – durch die entstehenden Dynamiken im realen Leben der Protagonist*innen und den Ereignissen vor der Kamera. Ihr authentisches emotionales Erleben steht dabei im Vordergrund.
Erfrischend unverkrampft und sehr intim ist dieses Panorama der postmodernen Ängste und Fantasien nicht nur, weil Jandali ein feines Gespür für kleine Alltagsmomente hat, sondern auch durch seinen semi-dokumentarischen Ansatz. Die Protagonisten spielen sich selbst, aber in einer imaginierten, mutigeren Version ihrer selbst. Ein Film über das Wollen und Wagen.
Der Film ist ein Glanzpunkt, nicht nur wegen der Höhepunkte.
Regisseur Jandali hat seinen Laiendarstellern in seinem wuchtigen Debütfilm alle Freiheiten gegeben, ihre wahren Geschichten und Identitäten auf die Leinwand zu bringen, und sondiert sie dabei mit feinem Gespür für Stimmungen... Easy Love“ ist an Authentizität, Weisheit und mitreißender Wollust kaum zu überbieten: Herrlich, wenn ein Film über Sex und Liebe mal nicht spießig ist, sondern tatsächlich sexy und liebevoll.
Jung und auch system-sprengend gehört „Easy Love"zu den interessanteren, weil ungewöhnlicheren deutschen Filmen des Jahres.
...während sich die amourösen Drifter einem Medium ausliefern, das ihrer Egozentrik, ihrem Narzissmus und Exhibitionismus noch zuarbeitet, geschieht etwas: Entwicklungsromane zeichnen sich ab, Möglichkeiten eines gelingenden Lebens, der Selbstformung in einem eltern- und autoritätsfreien Raum.
Der Witz bei dieser Bestandsaufnahme einer hedonistischen, egoistischen „Generation Y“ ist ein Vexierspiel von Schauspielern, die teilweise ihre eigenen Geschichten verkörpern. Das ist alles fast zum Amüsieren banal, aber auch wunderschön echt.
Das Spannende an diesem Film ist die Tatsache, dass die Darsteller sich selbst spielen und so gemeinsam mit den Filmemachern ihre eigene Geschichte schreiben und voranbringen.
Ein vielfältiges Panorama der Liebe, dramatisch, sexy und dabei mit einer persönlichen Note der ProtagonistInnen, die stets spürbar ist (...) durchaus erotisch, mit einigen sehr sinnlichen Szenen der Intimität. Im Ganzen ein gelungener Liebes-Episodenfilm, frisch, frech, fröhlich, frei.
Das Ergebnis ist eine zugespitzte, verdichtete und fantasievolle Geschichte, verwurzelt in der Realität als Ausgangspunkt, die die Probleme der ProtagonistInnen mit Liebe, Einsamkeit, Freiheit und Desillusionierung erforscht.
Offenherzig und authentisch... kurzweiliger, abwechslungsreicher Einblick in unterschiedliche Lebenswelten...Je individualistischer das angestrebte Lebensmodell, umso genauer muss man aushandeln, was man überhaupt voneinander will und welche Grenzen wo gezogen werden. Mehr Möglichkeiten bedeuten eben auch weniger Konsens, der sich einfach voraussetzen ließe, und mehr Ungewissheit. Das veranschaulicht dieser Experimentalfilm auf lebensnahe und sehr persönliche Weise….ein recht universeller Film über Sex, Liebe und was sonst noch Verwirrung stiftet.”…4 Sterne****
(...) überzeugt „easy love“ durch genau beobachtete Szenen, die in loser Dramaturgie, aber ohne betonte Zuspitzung andeuten, wie schwierig es fällt, das theoretisch wunderbar funktionierende Lebensmodell mit den Fallstricken der Praxis in Einklang zu bringen.
Ein Film, der nicht zuletzt auch durch seine dokumentarische Form geschickt und sehr lebendig der Gegenwart den Spiegel vorhält.
Bestes Argument: Filme, die im Ankündigungstext das Attribut "gefühlsecht" tragen, sollten eine Chance bekommen.
Leichtfüßig springt der Film von einer Figur zum anderen, um sie immer wieder in eindrücklichen Montagen zusammenzuführen. Intensive Sexszenen entfalten eine intime Atmosphäre. Die Dialoge wirken lebensnah, die Figuren haben eine ganz eigene Intensität... Antworten für die komplexen Probleme des Da- und Miteinander-Seins werden nicht geliefert. Stattdessen will uns EASY LOVE nur zeigen, wie sich das alles anfühlt.
Wie weit Akteur und Rolle übereinstimmen, ist letztlich irrelevant, viel entscheidender für den Erfolg des Ansatzes und damit die Qualität des Films ist, dass es Jandali gelungen ist, ein hohes Maß an Authentizität zu erzeugen und einzufangen. Moderne Lebensgefühle schildert er, eine Welt, in der in Beziehungs- und Liebesfragen viel mehr Möglichkeiten bestehen, als früher, in der aber auch eine viel größere Ungewissheit herrscht. Wie schwer es ist, idealistische Konzepte auch wirklich zu leben und dabei sich selbst treu zu bleiben, davon erzählt „easy love“ auf ebenso ungewöhnliche, wie überzeugende Weise.
There are no taboos when seven women and men let us into their (sex) lives in a hybrid film about love and quick fucks.
Der Blick auf unkonventionelle Lebenskonzepte Kölner Großstadtbewohner überrascht mit einem ernüchternden Fazit.
Gewagt. Sieben Laien spielen sich selbst, ziehen sich aus, schlafen miteinander, verraten intimste Geheimnisse, ihre Ängste und machen sich schrecklich angreifbar. Manch ein Filmemacher hätte daraus Schmuddelkino gemacht, ein anderer vielleicht eine peinliche Sexbeichten-Revue. Jandali hat ein neues Genre begründet – den dokumentarischen Spielfilm...Die Verletzlichkeit der Protagonisten fängt die Kamera in weichen, fast zärtlichen Bildern auf.Weitere Pressestimmen
FSK | 16 |
Laufzeit | 89 Min. |
Produktionsjahr | 2019 |
Produktionsland | Deutschland |
Sprache | Deutsch |
Kinostart | 24. Oktober 2019 |
VoD-Release | 24. April 2020 |
Buch & Regie | Tamer Jandali |
Kamera | Janis Mazuch |
Montage | Leonhard Lierzer, Amparo Mejías, Yana Höhnerbach |
Sound Design | Jascha Viehl |
Ton | Juliane Vari |
Produzent | Lino Rettinger |
Produktion | Lichtblick Film |
Protagonisten | Stella Vivien Dhingra (Stella) Niclas Jüngermann (Nic) Sönke Andersen (Sören) Sophia Seidenfaden (Sophia) Lenika Lukas (Lenny) Pina Felizitas (Pia) Amelie Liebst (Maria) |
Voraussetzung ist der Erwerb einer Vorführlizenz. Diese benötigen Sie sowohl für Veranstaltungen im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Dazu gehören beispielsweise Aufführungen unter Vereinsmitgliedern, in Seminaren oder im Unterricht, in Unternehmen, unter Freund:innen usw. Wir beraten Sie gerne und stellen wenn möglich Kontakt zu den Filmemacher:innen her!