ALBRECHT SCHNIDER – WAS BLEIBT

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Synopsis

Nachdem es der Schweizer Künstler Albrecht Schnider mit seinen großformatigen und akribisch geplanten Acrylbildern zu internationalem Erfolg und Anerkennung gebracht hat, widmet er sich einem neuen Projekt: er will die Freiheit der Zeichnung auf die Erschaffung eines Gemäldes übertragen. Es beginnt eine neue und intensive Schaffensphase, getrieben von dem Willen, das Absolute im gestalterischen Gestus zu ergründen.

Der Filmemacherin Rita Ziegler gelingt es, Schniders faszinierenden Prozess in intimen Atelieraufnahmen festzuhalten. Drei Jahre lang begleitet sie den Künstler, und erzählt im Ergebnis die Geschichte einer Sensibilität des Sehens, die in unserer reizüberfluteten Welt nicht kostbarer sein könnte.

In seinem Atelier konzentriert sich Schnider auf kleinformatige Pinsel-Etüden. Es erinnert an die écriture automatiqueder Surrealisten: unablässiges Malen, Betrachten und Zerstören des Entstandenen. Oft wochen – oder gar monatelang an derselben Leinwand. Die Spuren dieser unablässigen Metamorphosen verleihen ihr eine besondere Emotionalität. Es sind nur feine Schlieren, die den Prozess eines getriebenen Schaffenswillens verewigen – ein Prozess, der schon beim bloßen Zuschauen zwischen meditativen und nervenaufreibenden Aspekten schwankt. Schnider meint: „Wiederholung und Zufall sind die zwei Zauberworte. Wiederholung, um mich selbst zu spüren. Ab und zu irgendwie das Licht zu sehen, dafür ist der Zufall zuständig.“

Nach Monaten der stillen Begleitung von Schniders Schaffensprozess, gelingt es Ziegler tatsächlich, den magischen Moment einzufangen. Unvermittelt hält Schnider inne und wendet sich mit funkelnden Augen zur Kamera: eine Form hat sich eingestellt, das Motiv hat sich gefunden. Dies ist der Moment, in dem das Bild auf den suchenden Maler zurückblickt und aus „lediglich verführerisch hübschen“ Motiven ein Mehrwert, ein Sinn erwächst. Ein Moment, dessen Bedeutsamkeit sich mit dem Wissen um die abertausenden Versuche, die es auf dem Weg dorthin gebraucht hat, noch vertieft. „Es ist eine Versöhnung mit der ganzen Welt – zumindest für heute,“ seufzt Schnider.

Neun der Pinsel-Etüden schaffen es 2015 in die Ausstellung nach New York. Die Ausstellung wird ein Erfolg und zeigt, wie sich mit dem augenscheinlich Wenigen doch Viel ausdrücken lässt. Und Schnider? Der wirkt nach der vertauensvoll-konzentrierten und entschleunigten Atmosphäre seines Ateliers seltsam fehl am Platz zwischen all den Kunstkritikern und Ihren großen Worten, denn, so Schnider, „Worte sind oft nur Geschwätz“.

So erstaunt es kaum, dass es den Künstler nach Jahren des Lebens in urbanen Zentren wie Rom oder Berlin dann wieder zurück zu seinen Wurzeln zieht: in die Stille und Abgeschiedenheit der Schweizer Berge, um sich „mal wieder richtig auf die Arbeit konzentrieren zu können.“ Höher, Weiter, Tiefer – aber eben nicht Schneller. Trotz seines internationalen Erfolgs lässt Albrecht Schnider sich nicht dem Tempo des Kunstmarktes unterordnen.

Denn er ist auf der Suche nach dem, was bleibt.

 

 

Was ist ein künstlerischer Prozess und welche Rolle spielt Kreativität dabei?

Wie schwierig ist der Moment des Fertigstellens – und was bedeutet es, ein Werk in die Welt zu entlassen?

Die eindringlichen Aufnahmen aus Schniders Atelier machen künstlerisches Schaffen erfahrbar und stellen hierzu inspirierende Denkanstöße bereit.

Sonderveranstaltungen und Kinotour

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München | Dienstag, 21. April | 18:45 Uhr | Monopol Kino
Sondervorstellung mit anschließendem Filmgespräch mit der Regisseurin Rita Ziegler und Prof. Pia Fries (Professorin der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München).

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Ich suche etwas, das existiert. Ich schaue ständig auf das Bild. Ich suche den Moment, in dem das Bild mich anschaut. Also, den Moment, in dem das Bild zurückschaut.
Albrecht Schnider
Die einfühlsame, besonnen erzählte Doku „Albrecht Schnider - Was bleibt“ zeigt einen Mann, der an die Magie des Moments glaubt.
Programmkino
Im Zeichnen, vollzogen wie eine tägliche Meditation, erschliesst sich auch für den Schweizer Künstler alles Weitere.
Neue Zürcher Zeitung
Arbeit und Leben, Leben und Arbeit sind für ihn eine Einheit. Er arbeitet immer und überall. Arbeitend versichert er sich seines Daseins. So ist sein Werk inzwischen denn auch umfangreich und vielseitig gewachsen wie ein Baum mit seinen Ästen und Zweigen. Dies, obschon er langsam arbeitet, behutsam vorgeht, das meiste nicht zulässt, viel verwirft und vernichtet.
Neue Zürcher Zeitung
Weitere Pressestimmen

Förderung

Herausbringung gefördert durch

Technische Details

FSK o. Altersbeschränkung
Laufzeit 75 Min.
Produktionsland Schweiz
Produktionsjahr 2019
Kinostart 16. Januar 2020
DVD-Release 3. April 2020
VoD-Release 8. Mai 2020

Credits

Regie Rita Ziegler
Produktion point de vue
Produzent Reinhard Manz
Kamera Isabel Casez, Martina Radwan, Rita Ziegler
Schnitt Valérie Smith
Musik Terry Riley, Colin Vallon

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